Bei Armstrongs auf dem Sofa
Die Geschichte spielt im Jahr 1928 in England. Der Zeitpunkt wurde durchaus bewusst gewählt, weil Fingerabdrücke als hochmodernes Beweismittel bei der Aufklärung der Tat eine wichtige Rolle spielen – oder auch nicht. Caroline Armstrong, die Enkelin des steinreichen Unternehmers George Armstrong und sozusagen die verhinderte Hauptrolle, ist bereits tot, bevor sich der Vorhang zum ersten Mal öffnet. Sie wird von ihrer Schwester Charlotte auf dem sagenumwobenen roten Sofa aufgefunden: erstochen.
In der Folge versuchen zwei Kommissare von Scotland Yard den Mord aufzuklären. Da der Täter im Kreise der Familie vermutet wird, zeigen sich die Armstrongs nicht gerade kooperativ, weder gegenüber der Polizei noch untereinander. Schnell wird klar, dass das Zusammenleben nicht gerade von Harmonie geprägt ist, und neben der schrecklichen Tat gefährdet auch eine aufdringliche Reporterin mit ihren sensationsheischenden Berichten den guten Ruf der Familie.
Zunächst gilt der Verlobte des Opfers als Hauptverdächtiger, da man in seinem Zimmer die Tatwaffe findet, und Carolines Vater zögert keinen Moment, dies zu glauben, da er den Schwiegersohn in spe ebenso wenig leiden kann wie seinen eigenen Bruder. Nach einem mysteriösen Drohanruf sieht sich allerdings letzterer, der Onkel des Opfers, zu einem falschen Geständnis gezwungen, um das Leben seiner Kinder nicht zu gefährden. Am Ende finden die umtriebigen Kommissare jedoch heraus, dass Charlotte ihre Schwester nicht nur tot aufgefunden, sondern zuvor auch eigenhändig getötet hat. Das Motiv: Neid! Sie konnte und wollte nicht länger ertragen, dass Caroline stets mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung zu Teil wurde als ihr, der adoptierten älteren Schwester.
Für die musikalische Auflockerung der tragischen Handlung sorgte einmal mehr der Lehrerchor, der nach bestem Wissen versuchte, Herrn Sieberts kreative Vorgaben umzusetzen.
Am Ende durfte das Ensemble den wohlverdienten Applaus des fachkundigen Publikums entgegennehmen. Da viele der aktuellen Darsteller bereits die zehnte Klasse erreicht haben und der Theater-AG daher in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen werden, nutzten die Schauspieler am Ende der Aufführung die Chance, sich bei Frau Lepke und Herrn Siebert für die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit zu bedanken: mit eigens bedruckten "Das rote Sofa"-T-Shirts, die auch die Darsteller sich übergestreift hatten, und Regiestühlen für die kommenden Produktionen.
Die folgenden Fotos wurden uns freundlicher Weise von Herrn Walz, leiblicher Vater unserer mörderischen Stiefschwester, zur Verfügung gestellt: